Das Wasserzeichen.

wasserzeichen
Das Haus zwischen den Felsen – Bretagne

Hier folgt also eine Anweisung – Lösungsansatz, wie man auch elegant und unauffällig ein Wasserzeichen in ein Bild einbauen kann, ohne direkt die Bildaussage und/oder den Gesamteindruck zu ruinieren.

Umsetzbar ist dies natürlich nur wenn der Geltungstrieb nicht besonders ausgeprägt ist.

Warum Geltungstrieb? Nun das ist doch ganz einfach! Denn warum sonst schreibt jemand einen Namenszug farblich total unpassend, auch noch in fetten Lettern, mitten in ein Bild. Selbst wenn ein solches Signum am äußersten Rand eines Bildes platziert wird, so ist es unpassend wenn es farblich überhaupt nicht passen will und nur ablenkt. Es gibt genügend Beispiele hierfür im Netz. Da ich aber niemanden direkt ansprechen will, habe ich selber einige Beispiele erstellt.

Schaut es euch mal genauer an.

 

Weiße Schrift passt nicht.
Bild 1 weiße Schrift nah an die Bildaussage passt überhaupt nicht. Stellt sich also die Frage warum macht jemand sowas?
affenhand_wenigruin
Bild 2 graue Schrift auf den Gitterstab. Fällt fast nicht auf, und ruiniert nicht die Bildaussage.
affenhand
Bild 3 gar kein Signum aber ein Wasserzeichen, fast überhaupt nich auffällig.

Für mich persönlich kommt ein Signum wie in Bild 1 überhaupt nicht in Frage.

Zum einen will das Weiß der Schrift überhaupt nicht passen, die Schrift ist zu groß und die Platzierung ist extrem schlecht. Wobei eine Platzierung, egal wo im Bild, bei diesem Signum immer extrem zerstörerisch wäre.

Das Signum im Bild 2  ist zwar eher akzeptabel aber richtig gefallen will es mir zumindest auch nicht richtig. Wäre aber die perfekte Alternative zum ersten Bild.

Schauen wir uns Bild 3 an. In diesem Bild ist mein Wasserzeichen enthalten. Durch die Platzierung und die Art, wie ich es hinzugefügt habe, ist es wohl kaum sichtbar. Es mag sogar Leute geben die es überhaupt nicht sehen. Aber selbst wenn es erkannt wird, ist das Entfernen extrem aufwendig.

 

Hier will ich jetzt auf die in den drei Bildern verwendeten Möglichkeiten eingehen.

  • Ich muss hier bekannt machen, dass ich mich persönlich nur mit der Vorgehensweise oder Umsetzung innerhalb PhotoShop’s auskenne. Um meine Lösungen umsetzten zu können muss jedenfalls eine Bearbeitungssoftware her die mit Ebenen arbeiten kann. Sorry nochmals, aber ich kenne leider nur PS CS6, aber dennoch kann meine Lösung für viele interessant oder hilfreich sein.

Nehmen wir Bild 1. mit der weißen Schrift. Eine Bearbeitung die so ziemlich allen bekannt ist. Einfach mit dem Textwerkzeug eine weiße Schrift auf ein Bild geschrieben. Darauf gehe ich nicht weiter ein. Denn euch sollte mittlerweile klar sein, das man sowas eigentlich überhaupt nicht machen sollte. Ihr wisst ja nun, fehlplatziert, unschön, zerstörerisch usw. Hab’s ja nun oft genug erwähnt.

Bild 2. in jedem Fall erwähnenswert, da dieses Signum nicht so extrem auffällt. Es wird eigentlich genauso wie im ersten Bild hergestellt, jedoch wurde als Farbton eine Farbe ausgewählt die im Bild vorhanden ist. Ein etwas dunklerer Grauton. Zudem wurde der Schriftzug auf den Gitterstab platziert, da die Horizontale nun mal schon als Element vorhanden ist. Das Signum ist zwar sichtbar, aber es ruiniert dennoch nicht den Gesamteindruck der Aufnahme. Also so was ist dann durchaus akzeptabel. Außerdem könnte man der Schrift durchaus noch einen leichten Schatten verpassen. Dadurch gewinnt der Schriftzug an Plastizität. Solche Signaturen werden von mir persönlich aber auch nicht eingefügt.

Bei Bild 3. wird es zwar etwas aufwendiger, aber eine Arbeit die man nur einmal machen muss.

Ich gehe also jetzt auf

Wasserzeichen
mein eigenes Wasserzeichen

ein.

Bei dieser Grafik handelt es sich um ein PNG Bild (hier dies ist auch die Originalgröße. Eine Größe die mehr als ausreichend es für Bilder die im Web veröffentlicht wird.) Hergestellt auf einem transparenten Hintergrund. Aus einem  Bild einer Objektivlinsed habe ich einen runden Ausschnitt eben der Objektivlinse ausgeschnitten und mittig platziert. Genau mittig auf dieser Linse ist ein Copyrightzeichen zu sehen. Dann als eigene Ebene die Schrift hinzugefügt. Über den Ebenenstil wurden Effekte hinzugefügt. Schatten, abgeflachte Kanten usw. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Die Objektivlinse wurde über die Ebeneneigenschaft in der Deckkraft reduziert. Erst nachdem mir dieses Logobild gefallen hat, habe ich natürlich die PSD Datei gespeichert und dann eine neue Datei mit nur einer Ebene generiert. Dieses Bild habe ich dann als 8bit PNG gespeichert.

Immer dann wenn ich also eine Aufnahme veröffentlichen möchte füge ich dieses PNG meinem Bild hinzu. Skaliere es auf eine passende Größe  und platziere es an einer Stelle die nicht sofort sichtbar ist. Nun kommt aber der entscheidender Punkt. Da das alles ja in PS als Ebene passiert kann ich bei der Ebeneneigenschaft des Wasserzeichens “Luminanz” auswählen, dadurch bekommt das gesamte Wasserzeichen die Farbgebung des Hintergrundes.

Hier die Beispiele.

logo_beispiel
Schaut euch dieses Bild in Groß an!

 

Was ihr in dem großen Bild dann genau seht ist, von links nach rechts,

  1. Logo in voller Größe aber unverändert. Also Original.
  2. Logo in voller Größe aber nur die Ebenendeckkraft auf 40% reduziert.
  3. Logo in voller Größe die Ebeneneigenschaft auf “Luminanz” gestellt.
  4. Logo in voller Größe die Ebeneneigenschaft auf “Luminanz” gestellt und die Deckkraft auf 25% reduziert.

Und nun kommt‘s, in dem Bild ist noch ein weiteres 5 Logo / Wasserzeichen enthalten. Dieses wurde um knapp 40% in der Größe reduziert und die Deckkraft des beträgt 30%.

Bei diesem Logo können wir dann eventuell von einem super Kopierschutz reden.

OK, Kopierschutz ist der falsche Ausdruck. Denn ein digitales Bild im digitalen Medium kann ich nicht vor dem kopieren schützen. Reden wir also davon, beweisen zu können, dass mir dieses Bild gehört. Egal wo auch immer es auftauchen mag.

Es geht immer einzig und alleine nur darum, die Urheberschaft beweisen zu können. Mein Geltungstrieb ist nicht so hoch, als dass ich da fett in ein Bild “Michael Essers” reinschreiben muss, aber dennoch habe ich meinem Werk, mit dem Logo, schaut noch mal nach ob ihr es findet, ein Signum/Wasserzeichen gegeben. Wenn man das Wasserzeichen dann tatsächlich findet, dürfte ein solches jedoch nur mit erheblichem Aufwand zu entfernen sein. Ähnlich wie bei der Affenhand.

Übrigens; dass ein Bild von mir ist, steht in jeder Veröffentlichung, egal wo auch immer. Beziehe ich mich hier auf Google+, steht zumindest immer ganz ober wer der Veröffentlichender ist. Dass dies nicht immer der Urheber ist oder sein muss, habe ich ja schon zuvor erwähnt. Im Gegenteil, bei Google+ tauchen Bilder von Veröffentlichenden auf die selber keine Urheber sind. Da wird auch  weder der Urheber noch sonst etwas angegeben. (Ein strafbare Handlung, die im extremsten Fall mit Gefängnis bestraft werden kann, wenn man dann keine schriftliche Erlaubnis von tatsächlichen Urheber besitzt. Bei meinen Bilder aber mindestens den üblichen Schadensersatz fällig werden lässt.)

Warum sollte ich also eine so hervorragende Aufnahme wie diese hier, oder auch jede andere, mit einem fetten Schriftzug ruinieren. Ich mag diese Bilder so wie sie sind. Leider sieht man immer mehr Fotografen die ihre Werke ruinieren. Warum muss immer in fetten weißen Buchstaben ein Name impliziert werden? (Es ist sehr schade, dass man immer häufiger wirklich hervorragende Aufnahmen sieht, Aufnahmen wo man sehrwohl sehen kann dass da jemand nicht einfach nur auf den Auslöser gedrückt hat, sondern nachgedacht hat. Dann aber die besten Aufnahmen mit seinem Schriftzug ruiniert.) Dass man es auch anders, eleganter, machen kann wollte ich euch hier zeigen. Vielleicht werden ja die ein oder anderen meine Lösungen oder Anregungen umsetzten wollen. Scheut nicht mir zu schreiben. Ich bin bereit noch viel gezielter auf die ein oder andere Frage und Lösung einzugehen.

Und somit kommen wir dann zum nächsten Thema “Der Urheberschutz”, oder auch dann optimaler Diebstahlsschutz. Auch dieser Begriff ist nicht richtig. Diebstahlsschutz gibt es ja nicht. Der einzige wahre Diebstahlsschutz ist “Bilder einfach nicht zu veröffentlichen“.

Aber ob man jederzeit zweifelsfrei beweisen kann ob man Urheber ist oder nicht, geht noch viel eleganter und zudem geschützter. Überlassen sollte man es aber auf keinem Fall einem falschen Signum oder einem Wasserzeichen.

Zum nächsten Blogbeitrag  Der Urheberschutz.

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